Klinische Funktionsanalyse

Kaubewegungen – Nahrungszerkleinerung:
Die Nahrungszerkleinerung zählt zu den primären Aufgaben der Zahnreihen. Die Höcker und feinen Einkerbungen (Fissuren) der Seitenzähne müssen hierbei reibungslose Gleitbewegungen der Zähne ermöglichen, sowohl beim Vor- und Zurückschieben des Unterkiefers wie auch bei seitlichen Bewegungen. Jeder Fehlkontakt oder Blockade der Gleitbewegungen, z. B. durch einen falsch stehenden Zahnhöcker, kann zu einer Überlastung des gesamten Kausystems führen. Muskeln, Kiefergelenke und nicht zuletzt auch die Zähne selbst können Schaden nehmen.

Denn: In Kiefergelenksnähe sind die einwirkenden Kräfte um ein Vielfaches größer als vorne im Bereich der Schneidezähne. Das ist ähnlich wie bei einer Schere: Auch hier ist die Schneidekraft weiter hinten am Gelenk sehr viel größer als an der Spitze.

Mit Hilfe des Artikulators können wir die Verhältnisse exakt abklären und bei der Gestaltung des Zahnersatzes berücksichtigen. Von Natur aus ungünstig angelegte Zahnhöcker kann man ggf. mit Hilfe keramischer Chips (den sogenannnten „occlusal tables“) verschieben. Um dabei minimalinvasiv, d. h. mit dem geringstmöglichen Verlust an gesunder Zahnsubstanz vorgehen zu können, ist eine präzise Planung der erforderlichen Präparationen unverzichtbar.